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Frankfurter Aufrufflugblatt zum 17.12.05

erstellt von Frank Nord zuletzt verändert: 05.01.2006 19:42

Solidarität mit den Streikenden bei Gate Gourmet in Düsseldorf! Protestkundgebung am Samstag, 17.12.05, um 12 Uhr am Rhein Main Flughafen, Busparkplatz vor dem Terminal 1

Gate Gourmet ist ein multinationales Catering-Unternehmen mit 150 Betrieben in 5 Kontinenten und insgesamt 26.000 Beschäftigten. Wie in vielen anderen Branchen auch scheinen die Gate Gourmet-Konzernleitungen zur Zeit überall einen ähnlichen Angriff gegen die Beschäftigten zu fahren: die Löhne sollen gesenkt und die Arbeitsbedingungen verschärft werden. Im August dieses Jahres führte dies bereits zu einem spektakulären Streik am Londoner Flughafen Heathrow, der für tagelange Turbulenzen im internationalen Luftverkehr sorgte.

Nun, seit dem 7. Oktober, wird die Gate Gourmet Niederlassung am Düsseldorfer Flughafen bestreikt. Anlass waren die ständig steigende Arbeitshetze und neue Zumutungen der Konzernleitung. Das Unternehmen verweigert eine Entgelterhöhung und fordert stattdessen die Streichung von fünf Urlaubstagen, von Zuschlägen, weniger Urlaub und die Verlängerung der Arbeitszeit. Im Gegenzug fordert die Gewerkschaft NGG eine Lohnerhöhung um 4,5 Prozent. Als die Verhandlungen scheiterten, stimmten 93 Prozent für Streik. Von den etwa 120 Beschäftigten beteiligen sich 85 aktiv am Streik und halten das Streikzelt vor dem Betriebstor rund um die Uhr besetzt. Weit über die Hälfte der Beschäftigten sind MigrantInnen, die meisten von ihnen stammen aus der Türkei, aber auch Menschen aus Polen, Marokko, Kroatien, Griechenland, Sri Lanka oder Brasilien sind unter ihnen. Der Zusammenhalt ist gut, die Beschäftigten lassen sich nicht gegeneinander ausspielen. Die Stimmung ist entschlossen, vorbeikommende Streikbrecher werden mit Pfiffen und Buhrufen bedacht.

Der Streik befindet sich nun bereits in der 9. Woche. Anfang Dezember wurde zunächst sogar ein Kompromiss ausgehandelt. Doch die europäische Konzernspitze von Gate Gourmet zog einen Tag später die gemachten Zugeständnisse wieder zurück. Ein Ende des Konflikts ist insofern nicht abzusehen, offensichtlich soll mit aller Härte demonstriert werden, dass selbst mittels Streik Lohnsenkungen und genannte Verschärfungen nicht aufzuhalten sind. Gate Gourmet kann den Streik in Düsseldorf bislang scheinbar gelassen wegstecken. Doch das ist nur möglich, weil auf verschiedenen Ebenen Streikbruch begangen wird. Einerseits werden Leiharbeiter angeheuert, andererseits mit Personalversetzung und Zulieferungen aus anderen Gate Gourmet-Niederlassungen die Lücken gefüllt. Hier spielt im Übrigen auch die Kelsterbacher Filiale eine gewichtige Rolle. Gate Gourmet kostet es eine Menge Geld, die Ausfälle mit Streikbrechern, zusätzlichen Anlieferungen und verstärkten Sicherheitsmaßnahmen gegen mögliche Torblockaden zu kompensieren. Die bisherigen Mehrkosten für Gate Gourmet dürften bereits weit über dem liegen, was ein Eingehen auf die moderate Lohnforderung kosten würde. Aber es geht in diesem Konflikt um die Machtfrage und wie ungehindert die Konzernleitung ihre Kommandogewalt ausüben kann – und eine Niederlage der ArbeiterInnen in Düsseldorf würde dem Konzern an allen Standorten seine Erpressungen erleichtern. Schließlich geht es nicht einfach um Geld, sondern um die verschärfte Abpressung von Arbeit – und die lässt sich gegenüber einer Belegschaft, die politisch gestärkt aus einem Kampf hervorgeht, im Arbeitsalltag nicht mehr so leicht durchsetzen.
Es geht jetzt darum, an möglichst vielen Orten und auf verschiedenen Ebenen den Gate Gourmet-Konzern unter Druck zu setzen. Am 17.12. gibt es deshalb in mehreren Städten Solidaritätsaktionen mit den Streikenden bei Gate Gourmet.
Workers Center Initiative Rhein Main
Weitere Infos: NGG Düsseldorf: 0211-506 695 0
http://www.ngg.net/ http://www.labournet.de/branchen/dienstleistung/gast/ggduess.html

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