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Erfolgreiche Betriebsratswahl macht den Streikenden Mut

erstellt von Anna Blume zuletzt verändert: 27.01.2009 23:06

Liste "Menschenwürde" gewinnt am 2.3. die Wahl!

Aus den Betriebsratswahlen bei Gate Gourmet in Düsseldorf am 2.3.2006 ging die Liste der Streikenden (Liste 3 „Menschwürde“) als eindeutiger Sieger hervor. Im neuen Betriebsrat stammen nun 5 der 7 Betriebsräte aus den Reihen der Streikenden. Diese neu (oder wieder) gewählten KollegInnen gehören zu den AktivistInnen des Streiks und das macht den Streikenden Mut, dass sie ihre im Streik entwickelte Stärke und Geschlossenheit auch nach dem Streik erhalten und drohende Schikanen des Unternehmens nach Wiederaufnahme der Arbeit abwehren können. Halil Saltan wurde wiedergewählt, neu in den Betriebsrat kommen Ayse A., Uwe M., Ulrich K. und Steffi S.

Dabei sah es zunächst nicht gut aus und es gab Befürchtungen, die Wahl zu verlieren. Denn unter den Stimmberechtigten sind die Streikenden mittlerweile in der Minderheit. Außer den ca. 40 streikbrechenden Festangestellten bei Gate Gourmet durfte nämlich auch ein Teil der LeiharbeiterInnen an der Wahl teilnehmen. Insgesamt waren 181 ArbeiterInnen stimmberechtigt, 141 haben gültige Stimmzettel abgegeben. Auf die Liste 4 der Streikenden entfielen 81 Stimmen, also etwa 57 Prozent der abgegebenen Stimmen. Dass sie trotzdem 5 der 7 Sitze erzielten, zeigt, wie zerstritten und uneinig die Fraktion der Streikbrecher ist.

Zum einen weist das Ergebnis darauf hin, dass eine ganze Reihe (ca. 10-15) der Streikbrecher die Liste der Streikenden gewählt haben müssen. Hier gibt es also einige, die selber mit der geballten Faust in der Tasche ihre Arbeit machen, die nur aus Angst weiterarbeiten, oder die gemerkt haben, dass es auch für sie härter werden wird, wenn der Streik verloren geht. Denn das Unternehmen hat mehrmals klargemacht, dass von den Kürzungen der Personalkosten alle betroffen sein werden.

Zweitens hatten die Streikbrecher drei verschiedene Listen aufgestellt. Auf die Liste des alten Betriebsratsvorsitzenden Dietmar Schmitz und seiner damaligen Stellvertreterin entfielen so nur 12 Stimmen, was nicht für einen Sitz im Betriebsrat reichte. Selbst unter den Streikbrechern haben die Leute keine Sympathien mehr, die durch ihre Kooperation mit der Geschäftsleitung die Verschärfung der Arbeitsbedingungen in den letzten Jahren mitzuverantworten haben. Die beiden gewählten Betriebsräte der Streikbrecher kommen von den beiden anderen Listen, die 24 und 19 Stimmen erhielten. Und eine ganze Reihe der Streikbrecher und Leiharbeiter haben von ihrem Stimmrecht erst gar keinen Gebrauch gemacht. Vielen LeiharbeiterInnen der Firma Goldberg & Avci aus Duisburg, die nach wie vor massenhaft Leute zu Gate Gourmet schickt, dürfte klar sein, dass sie hier nur kurzfristig ausgebeutet werden und danach wieder auf der Straße stehen.

Der neue Betriebsrat ist ein klares Signal an die Geschäftsführung, dass sie es auch nach dem Streik – egal wie er ausgeht – mit einer Belegschaft zu tun haben wird, die sich solche Verhältnisse wie vor dem Streik nicht mehr gefallen lassen wird. Die Wahl zeigt, dass sich Kämpfen lohnt und dass Stärke daraus entsteht, zusammenzuhalten!

 

 

 

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