Protest in Zürich vor der Zentrale der Gate Gourmet
Besuch der Streikenden mit Unterstützern bei der europäischen Zentrale der Gate Gourmet in Zürich. Protest gegen Sozialraub und Ausbeutung.
Am 16. Januar 2006 besuchten die Streikenden aus Düsseldorf die europäische Konzernzentrale der Gate Gourmet in Zürich. Natürlich konnte von einem Besuch keine Rede sein, denn Besucher empfängt man oder bittet sie hinein. Ganz im Stil des Hauses Gate Gourmet wurden diese Besucher mit Sicherheitspolizei und scharfen Hunden erwartet, um diese nicht näher als 50 Meter an das Gebäude des Betriebes am Flughafen Zürich-Kloten heranzulassen. Wenn schon kein Besuch der Kollegen möglich war, so gab es auf jeden Fall die Gelegenheit einer Protestaktion gegen den Sozialraub und die Ausbeutung durch Gate Gourmet und Texas Pacific Group.
Bei eisiger Kälte versammelten sich die durch die Nacht angereisten Düsseldorfer zuerst am Catering-Betrieb der Gate Gourmet direkt am Airport, wo sie die willkommene Verstärkung durch Mitglieder des Revolutionären Aufbaus Schweiz sowie durch Daniel Vischer, grüner Nationalrat und Präsident des Verbands des Personals öffentlicher Dienste VPOD erfuhren. Auch in der Schweiz, so erfuhren die Besucher, ist die Gate Gourmet mit ihren Machenschaften wohl bekannt und steht dort ebenso wie in Deutschland für den massiven Abbau von Sozialleistungen und für ein menschenverachtendes Arbeitsklima. Wie eigentlich überall. Nach einer willkommenen Stärkung mit heissem Kaffee und Kipferln gab es die ersten Redebeiträge, bei denen lautstark der erste Unmut des Tages der Streikenden über die ignorante und abweisende Behandlung in den letzten Monaten und Jahren durch die Führungsebene der Gate Gourmet zum Vorschein kam. Danach gingen die so um die 80 Personen mit Transparenten und Megafon hinunter zum Haupteingang des Betriebes Kloten, wo sie vor der Polizeisperre halten mussten. Wie üblich bei Gate Gourmet, durften und trauten sich die Mitarbeiter nicht heraus, um vielleicht mal ein paar Worte mit den Kollegen aus Deutschland auszutauschen, warum fürchtet sich die Gate Gourmet ? Da keiner kam, musste lautstark skandiert werden wie z.B. "Hoch die internationale Solidarität" oder "Wer heute sagt zum Kampfe nein wird morgen ohne Arbeit sein". So friedlich wie sie gekommen waren, zogen sie wieder ab, jetzt Richtung Kloten-Balsberg, wo die europäische Zentrale der Gate Gourmet angesiedelt ist. Auch dort versteckten sich die Mitarbeiter vor den Besuchern (warum ?), durch die Glasscheiben sah man wartende Polizisten. Mittlerweile waren die Streikenden blau und grün gefroren, als dann Ron Oswald, Generalsekretär der Internationalen Lebensmittelarbeitergewerkschaft IUL, seine Rede hielt. Ein weitere Gastredner war Axel Köhler-Schnura von der Düsseldorfer DKP, dessen Rede sich wohltuend von den üblichen, politisch routinierten und spiegelblanken Gewerkschaftsreden abhob. Hier war die Rede von praktischer Hilfe und Unterstützung, ohne eine Blatt vor dem Mund zu nehmen, wurde die Ursache des Übels beim Namen genannt. Auch Andrea Stauffachers Grußadresse des Revolutionären Aufbaus wurde mit Begeisterung aufgenommen, auch sie nannte die Dinge, wie sie eben sind und forderte stellver-tretend für viele auch weiterhin den Mut aufzubringen, den Kampf gegen die Sozialgegner Texas Pacific Group und Gate Gourmet fortzuführen.
Bei der anschliessenden Stadtrundfahrt mit Rundgang durch das wunderschöne Zürich bei strahlender Sonne lernten die Besucher auch die Gastfreundschaft und das sehr angenehme Wesen der Schweizer kennen, die zuvor leider nur durch die schweizerischen Mitarbeiter der Gate Gourmet in Deutschland präsentiert waren. Aber diese Klone sind offenbar eine Ausnahme.
Der Arbeitskampf geht weiter mit einem immer weiter wachsenden Widerstand auf nationaler und internationaler Ebene !
Der Gegner hat einen Namen: Texas Pacific Group und Gate Gourmet.